Pressemitteilung: 43. Benediktbeurer Management-Gespräche

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43. Benediktbeurer Management-Gespräche am 09. Oktober 2020, 15.30 Uhr im Barocksaal des Klosters Benediktbeuern

„Business meets Social: Ein Gewinn für beide Seiten“

Zu den Benediktbeurer Management-Gesprächen treffen sich traditionell Vertreter aus Wirtschaft und Wohlfahrt, um sich dialogisch und konstruktiv zu einem bestimmten Thema auszutauschen. Viele Teilnehmer kennen das Veranstaltungsformat im Barocksaal des Klosters Benediktbeuern schon mehrere Jahre und bringen sich aktiv in den inhaltlichen Verlauf ein. Doch was passiert eigentlich außerhalb der Managementgespräche? Inwiefern gehört der Dialog von Wirtschaft und gemeinnützigen Organisationen zum unternehmerischen Alltag und worin liegt der Mehrwert der Zusammenarbeit? Impulsvorträge hielten Carolin Schlegtendal (PAYBACK GmbH) und Dr. Jochen Walter (Stiftung Pfennigparade).

Benediktbeuern, 12.10.2020 – Lange Zeit wurden Unternehmen, die wirtschaftlich agieren und soziale Organisationen als gegensätzliche Pole betrachtet. Die Wirtschaft ist auf Gewinnoptimierung aus, die Wohlfahrt auf gesellschaftliche Aspekte. Doch hier verzeichnet sich ein klares Umdenken: Beide Seiten profitieren unmittelbar voneinander, wenn sie – zumindest in Teilbereichen – wirtschaftliches Interesse mit sozialem Engagement in Gleichklang bringen. Für Impulsgeberin Carolin Schlegtendal, Director Human Resources, PAYBACK GmbH, hängt davon sogar der langfristige Erfolg ab: „Unternehmen sind zukunftsfähig und erfolgreich, wenn es ihnen gelingt, ihre Mitarbeiter zu binden und zu motivieren. Wie attraktiv eine Firma oder Organisation bewertet wird, hängt mittlerweile auch stark von sozialem Engagement und vom (nachhaltigen) Image des Produktes ab. Den Menschen wird es zunehmend wichtig, sich sinnstiftend einzubringen und einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.“ Eine Annäherung zwischen „Business“ und „Social“ ist demnach richtig und wichtig, denn hieraus ergeben sich auf beiden Seiten wichtige Lernprozesse im „Social Entrepreneurship“. Impulsgeber Dr. Jochen Walter, Mitglied des Vorstands der Stiftung Pfennigparade in München spricht in diesem Zusammenhang von einer „Hebelwirkung“: „Sowohl Wirtschafts- als auch Sozialunternehmen können im besten Falle gesellschaftliche und andere Entwicklungen positiv beeinflussen – ganz besonders tun sie dies aber im Rahmen eines gemeinsamen Lernprozesses.“

Die Benediktbeurer Management-Gespräche lassen sich hier als Vorreiter einer Entwicklung einstufen, die aktuell an Fahrt gewinnt: „Die Benediktbeurer Management-Gespräche zeigen seit zwanzig Jahren, dass soziale Organisationen und Wirtschaftsunternehmen sehr viel voneinander lernen können. Die Organisations- und Führungskonzepte beider Welten nähern sich immer mehr an. Kooperationen und Dialoge zwischen Business und Social bieten die besondere Chance eines Austauschs über Werte und über das eigene Führungsverständnis“, sagt Egon Endres, Professor an der Katholischen Stiftungshochschule München und – gemeinsam mit Michael Thiess – Begründer und Initiator der Dialogveranstaltung. Michael Thiess, Inhaber von MICHAEL THIESS Management Consultants in München, verweist auf die Kooperationen, die in diesen Jahren zwischen den Teilnehmern entstanden sind: „Die Benediktbeurer Management-Gespräche haben zahlreiche Kooperationen zwischen Profit- und Not-for-Profit-Unternehmen hervorgebracht. Hierauf sind wir stolz. Profit-Unternehmen suchen oftmals eine klare Vision zur Orientierung. Sozialunternehmen können diese aufweisen und haben eine eindeutige Mission.“

Die „Perspektivenvielfalt“ ist eins der Worte, das an dem Abend oft zu hören ist. „Soziale Unternehmen“, sagt Carolin Schlegtendal, „bringen andere, oft auch ganz neue Perspektiven ein, agieren nach anderen Wertesystemen und haben – vielleicht auch gerade deswegen, weil finanzielle Mittel oftmals limitiert sind – einen sehr guten Blick auf das Wesentliche.“ Bei „Business meets Social“ reicht der soziale Aspekt allerdings nicht aus, um eine gleichberechtigte Partnerschaft einzugehen: „Das Partnerunternehmen will selbstverständlich verstehen, worin der jeweilige Nutzen liegt. Gut sein im Sinne von ‚sozialverträglich und gemeinnützig’ reicht hier nicht aus“, betont Dr. Jochen Walter, „Ziele und Nutzenerwartung müssen kompatibel sein.“ Die Pfennigparade baut seit Jahren auf Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen auf, um Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt zu integrieren und für sie einen Praktikums- oder auch Arbeitsplatz zu finden. Bewährt haben sich hier langfristige Partnerschaften und das Sensibilisieren der Belegschaft in Unternehmen für das Thema Inklusion und für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Carolin Schlegtendal kann hier unmittelbar aus der Praxis berichten: „Wir haben es auf mehreren Ebenen geschafft, eine sehr gute Beziehung und Partnerschaft zur Pfennigparade aufzubauen. Die Kooperation ist prozessorientiert, weil die Pfennigparade für uns u. a. Personalakten digitalisiert, unsere Elektroprüfungen vornimmt oder in den Sommerferien die Kinderbetreuung mitgestaltet. Wir wiederum bringen uns in der Ausrichtung von Sommerfesten, bei Ausflügen oder in der Gärtnerei ein. Zum anderen ist der Austausch aber vor allem auch übergeordnet und fachlich-inhaltlicher Natur, z. B. in den Bereichen Marketing, Social Media oder Geschäftsentwicklung.“

Die 43. Benediktbeurer Management-Gespräche wurden freundlicherweise vom WIBU Wirtschaftsbund sozialer Einrichtungen eG, Ahrensburg, finanziell unterstützt. Die 44. BMGs finden am 23. April 2021 statt. Bei Rückfragen können Sie sich gerne an folgenden Pressekontakt wenden: Katholische Stiftungshochschule München, Sibylle Thiede, sibylle.thiede@ksh-m.de, 089 480928466. Gerne organisieren wir Interviews oder O-Töne.

 

Bei Rückfragen und Bildbedarf können Sie sich gerne an folgenden Pressekontakt wenden:

Katholische Stiftungshochschule München, Sibylle Thiede, sibylle.thiede@ksh-m.de, 089 48092-8466.

 

 

Über die Benediktbeurer Management-Gespräche

Die Benediktbeurer Management-Gespräche (BMG) werden seit 2000 gemeinsam von Prof. Dr. Egon Endres, Professor für Sozialwissenschaften an der Katholischen Stiftungshochschule München, und Michael Thiess, MICHAELTHIESS Management Consultants, München, veranstaltet. Sie zielen auf den gedanklichen Austausch und das „Networking“ von Entscheidungsträgern aus Wirtschaftsunternehmen und sozialen Organisationen. Existieren traditionell kaum Berührungspunkte zwischen beiden Welten, so haben sich die Handlungsanforderungen von sozialen Organisationen und Wirtschaftsunternehmen in den vergangenen Jahren angeglichen. Dabei haben beide Seiten im Umgang mit ihrer jeweiligen Umwelt unterschiedliche Kompetenzen entwickelt, was einen Blick über den Tellerrand lohnenswert erscheinen lässt. In diesem Sinne verstehen sich die Benediktbeurer Management-Gespräche als Forum, durch das neue Impulse für „lernende“ Organisationen und ihre Manager gewonnen werden. Die handverlesene Auswahl der Gäste gewährleistet einen anregenden und intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

 

Katholische Stiftungshochschule München (KSH)

Die Katholische Stiftungshochschule München ist eine national und international hoch angesehene Hochschule für Sozial-, Pflege- und pädagogische Berufe in kirchlicher Trägerschaft. Sie bietet ihren etwa 2400 Studentinnen und Studenten an den beiden Standorten Benediktbeuern und München eine intensive und professionelle Betreuung. Neben den Bachelorstudiengängen Soziale Arbeit, Pflegemanagement, Pflegepädagogik, Pflege dual, Bildung & Erziehung im Kindesalter und Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit (auch im Doppelstudium mit der Sozialen Arbeit) bietet die Katholische Stiftungshochschule München auch Masterstudiengänge und vielfältige Fortbildungsveranstaltungen an. Ein wissenschaftliches und zugleich praxisorientiertes Studium sowie das christliche Menschenbild begründen den besonderen Auftrag der Hochschule.

 

MICHAEL THIESS Management Consultants

MICHAEL THIESS Management Consultants ist eine leistungsfähige Strategieberatung und unterstützt international bedeutende Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie öffentliche Institutionen und Non-Profit Organisationen in allen Fragen der Unternehmensführung. Neben der Strategie-, Prozess- sowie Organisationsberatung weisen MICHAEL THIESS Management Consultants ebenfalls in den Bereichen Post Merger Integration, Effizienzsteigerung in Marketing & Vertrieb sowie Innovationsstrategien besondere Leistungen vor. Der Schwerpunkt der Beratungstätigkeit liegt auf den Branchen und Geschäftsfeldern Healthcare, Pharmaindustrie, Medizintechnik-Unternehmen, Non-Profit-Organisationen, High Tech-Branche und Wirtschaftsförderung.

 

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