17. Benediktbeurer Management-Gespräche: Experten zweifeln an der „Siemens-Familie“

infocomma Wirtschaft vom 29. April 2007

Die Benediktbeurer Management-Gespräche haben das Ziel, Manager und Führungskräfte in gegenseitigen Austausch zu bringen, um etwas voneinander zu lernen. Bei dieser Veranstaltung sind Vertreter aus Profit- und Non-Profit-Unternehmen anwesend. Siemens, die Deutsche Bahn und BMW wie auch das Rote Kreuz und die Caritas nahmen bereits an diesen Gesprächen teil.

Prof. Dr. Egon Endres, Initiator, sieht viele Probleme darin, dass Unternehmen in Kriesensituationen viel zu spät reagieren. „Die gemeinnützigen Organisationen diskutieren ewig lang mit ihren Gremien, die manchmal viel zu groß besetzt sind“, so Endres. Mitinitiator Michael Thiess weiter, „Das alles wird in Wirtschaftsunternehmen schneller gemacht.“

Die Teilnehmer der Benediktbeurer Management-Gespräche kommen zu verschiedenen Themen in Diskurs, beispielsweise wird die Selbstbereicherung und Unterschlagung der Manager kritisiert. Dazu fordern die Teilnehmer, dass die Mitarbeiter des Unternehmens mehr in den Mittelpunkt gestellt werden müssen.

Es wurde auch die Frage gestellt, wie viel Ethik sein muss und wie viel Profit in einer Organisaton sein darf. Damit tun sich die Vertreter der einzelnen Richtungen jedoch schwer. Michael Thiess dazu, „Sie muss zwar nicht horrende Gewinne erzielen, sollte aber ein solide schwarze Null schreiben.“

Prof. Dr. Egon Endres zeigt auf, dass es vor allem Wohlfahrtsorganisationen gelingt trotz der nicht-gewinnorienterten Einstellung, ihre Mitarbeiter zu motivieren und sich diese darüber hinaus extrem engagieren. Führungskräfte aus diesem Bereich beziehen ihre Mitarbeiter stark in die Entscheidungsprozesse mit ein.

Die Teilnehmer sehen diese Veranstaltung als gewinnbringend an. Der Vorstandsvorsitzende der Caritas sagte: „Wenn ich heute etwas über Controlling wissen will, kenne ich dank dieser Veranstaltungen heute genug Leute, die ich fragen kann.“

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