Rückblick 49. Benediktbeurer Management-Gespräche

19. April 2024

Thema „Robotik – Wie autonom sind die Helfer in Gesundheitswesen und Wirtschaft?“

Impulsgeber/Vorträge:

Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Vorsitzender des Vorstands, Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V., München

Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin, Direktor Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI), Lehrstuhl für Robotik für Systemintelligenz, Technische Universität München (TUM)

 

Kernfragen

  • Welche Potentiale bietet der Einsatz von Robotik und wo sind diesem Grenzen gesetzt?
  • Wie sollte ein verantwortungsvoller Einsatz von autonomer Robotik in Gesundheitswesen und Wirtschaft gestaltet werden?
  • Wie kann neben der ökonomischen auch die soziale Dimension beim Einsatz von autonomer Robotik berücksichtigt werden?

Zentrale Aussagen und Ergebnisse:

  • Leitgedanke: „In jeder Facette Zukunft leben, und daher der Robotik mit weniger Skepsis begegnen“
  • Robotik in der freien Wohlfahrt
    • Die Versorgung von Menschen im Alter kann durch Robotik unterstützt werden
    • Digitale Pflegehelfer sind unabdingbar, um die Gesellschaft Demographie-fest zu machen
    • Formen der Unterstützung durch Robotik sind wichtig aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Ressourcen (personell, sachlich)
    • Robotik erfordert nicht zwingend eine Interaktion mit den Pflegenden und kommt auch in in der Pflege vorbereitenden Schritten zum Einsatz
    • Die richtige Einbindung von Robotik im Alltag bzw. im Pflegeprozess bringt Entlastung
    • Kriterienkatalog, den es bei der Entwicklung von Robotik zu beachten gilt: ethische Kriterien, pflegerelevante Kriterien, technologische Aspekte, rechtliche Aspekte sowie wirtschaftliche Aspekte
    • Der Einsatz von Robotik erfolgt in Form von Assistenzrobotersystemen, Trägersystemen, sensorischen Systemen;
      • Beispiele sind: Robotik als Aufstehhilfe, als Bringer von Medikamenten bzw. eines Wasserglases, als Trinkerinnung; Unterstützung bei Muskelübungen; Medium für eine einfache Handhabung für Videokonferenzen mit Ärzten
    • Neuroengineering versteht sich als Symbiose von Mensch und Maschine – der Mensch treibt und die Maschine unterstützt
  • Erfolgskriterien für den erfolgreichen Einsatz von Robotik
    • Kommunikation gilt in dem Prozess von Robotik als wichtigster Baustein
      • Der interdisziplinärere Austausch zwischen Wissenschaft und den Betroffenen ist unabdingbar
      • Eine zielführende Einbindung der Stimme und Perspektive der Betroffenen (partizipative Entwicklung) ist notwendig
    • Die Akzeptanz der technischen Systeme durch alle Betroffenen muss vorliegen
    • Roboter müssen sinnvoll in den Pflegeprozess eingebunden werden (nachhaltiges System)
    • Die notwendige Infrastruktur muss vorhanden sein
  • Grenzen der Robotik
    • Fortschritt und Wissenschaft brauchen weiterhin eine Wertbasis
    • Robotik kann den menschlichen Aspekt (Empathie, zwischenmenschliche Beziehungen) sowie die menschliche Pflegekraft der Pflege nicht ersetzen

 

Fazit:

Aus den gemeinsamen Entwicklungen und Ergebnissen ist voneinander zu lernen und es sollen sinnvolle Kooperationen gebildet werden.

Das große Kapital des Bereichs Robotik in Deutschland ist das Sozialkapital.  Die Gemeinschaft und gemeinsame Entwicklungen können dabei helfen, den Stand der Robotik in Deutschland weiterzuentwickeln.