30. Benediktbeurer Management-Gespräche: „Herausforderung Glokalisierung“

Am 18. Oktober 2013 fanden die 30. Benediktbeurer Management-Gespräche (BMG) statt. Zu diesem Anlass debattierten hochrangige Vertreter von Wohlfahrtsverbänden und Unternehmen darüber, ob sich globales Handeln und lokale Verantwortung von Unternehmen ausschließt (…) oder ob beides – eine Positionierung auf lokaler und globaler Ebene – nicht sogar miteinander einhergehen muss, um sich langfristig im (inter-)nationalen Kontext zu behaupten. Als Impulsgeber der Veranstaltung sprachen Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa in München, und Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer, Rektor und Vorstandsvorsitzender des Evangelisch-Lutherischen Diakoniewerk Neuendettelsau. München, 19. Oktober 2013 – Viele Unternehmen sind heute gefordert, sich global auszurichten. Im Rahmen der 30. Benediktbeurer Management-Gespräche ging es nicht darum, über die Notwendigkeit einer globalen Marktbeteiligung zu diskutieren – stattdessen tauschten sich die Teilnehmer im Plenum und in kleineren Gruppen darüber aus, inwiefern eine Globalisierung überhaupt ohne die Beteiligung des Heimatmarktes stattfinden kann und wo sich eine „glokale Balance“ zwischen internationalen und lokalen (Kunden-)Bedürfnissen finden lässt. Impulsgeber Klaus Josef Lutz vom Agrarhandelsunternehmen BayWa sagte dazu: „Globales hat immer auch lokale Wurzeln. Der Aufbau unserer internationalen Logistikstrukturen funktioniert nur, weil wir heimische Marktpartner einbinden. Das wiederum stärkt die Region und eröffnet unseren lokalen Kunden zusätzliche Absatzmärkte, dient aber ebenso den globalen Warenströmen.“ Eine Balance zwischen internationaler und lokaler Marktteilnahme findet der Weltkonzern einerseits durch strukturelle Anpassungsprozesse, andererseits durch die gezielte Ausbildung und Vorbereitung seiner Mitarbeiter: „Wir passen unserer Produkte den regionalen Gepflogenheiten an. Gleichzeitig wissen wir, dass Akzeptanz bei unseren Kunden nur dann entsteht, wenn sie ihre Identität wahren und von der Zusammenarbeit profitieren können. Um kulturelle oder auch kommunikative Hürden abzubauen, bieten wir unseren Mitarbeitern in den jeweiligen Märkten entsprechende Trainings und Sprachkurse an.“ Global denken, lokal handeln: Was bei großen Playern längst zur Strategien geworden ist, gewinnt mehr und mehr an Bedeutung bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMUs), Universitäten und bei Non-Profit-Organisationen wie dem Evangelisch-Lutherischen Diakoniewerk Neuendettelsau. „Unsere Diakonie ist im Prozess, sich zu einem international tätigen Unternehmen zu entwickeln – durch den Ausbau unserer Dienstleistungen im europäischen Ausland sind wir mehr und mehr gefordert, uns europaweit zu vernetzen“, so die Worte von Prof. Dr. h.c. Schoenauer, der in seinem Impulsvortrag verdeutlichte, dass das Konzept der Glokalisierung mittlerweile ein Muss für jedes Sozialunternehmen ist. „Nur, wenn wir unsere Ausbildungs- und Managementstandards an internationale Vorgaben anpassen, gelingt es uns, an einem gemeinsamen Europa mitzuwirken, das nicht nur eine Wirtschafts- und Währungsunion, sondern auch eine Gemeinschaft der politischen und sozialen Werte ist.“ Die Benediktbeurer Management-Gespräche, die finanziell von der Wilken Entire GmbH unterstützt wurden, fanden traditionell ohne Pressevertreter statt. Es besteht aber die Möglichkeit, nachträglich ein Interview mit den Veranstaltern und Impulsgebern zu führen bzw. ein Statement einzuholen. Die nächsten Gespräche finden am 21. März 2014 statt. Bildmaterial findet sich unter https://www.dropbox.com/sh/civa9hm1scg8shp/IfnxlYrNPa Pressekontakt: Katholische Stiftungsfachhochschule Sibylle Thiede E-Mail: sibylle.thiede@ksfh.de Tel.: 089/48092-1466 Diese Meldung ist u.a. erschienen bei Juraforum (vom 19.Oktober 2013) sowie auf der Homepage der Diakonie Neuendettelsau (vom 21. Oktober 2013).