Rückblick 31. Benediktbeurer Management-Gespräche

21. März 2013
Thema: „Streitkultur – eine gesellschaftliche Ressource“

Impulsgeber / Vorträge

Staatsministerin Christine Haderthauer, MdL, Leiterin der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsministerin für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben

Dr. Erich Prinz von Lobkowicz, Präsident der Deutsche Assoziation des Malteserordens, Köln

Kernfragen

  • Welche Bedeutung hat ein konstruktiver Diskurs für erfolgreiche Unternehmen und Organisationen?
  • Inwieweit können Management und Politik voneinander „streiten“ lernen?
  • Streitkultur als Führungsaufgabe – Was braucht ein „guter Streit“?
  • Wie verändert das Internet das Ringen um vernünftige Kompromisse?

 

Zentrale Aussagen und Ergebnisse

  • Ein konstruktiver Streit ist Ausdruck von Wertschätzung, denn so lange man miteinander streitet, liegt einem etwas an der Sache und am Gegenüber
  • Diskurs ist Sinn und Zweck der Demokratie – ein Wettstreit von Meinungen. Dabei zeichnet einen „guten Streit“ aus, auf einer intakten Beziehungsebene mit Respekt miteinander umzugehen
  • Wir leben in einer Zeit, in der wir es immer weniger gewohnt sind mit anderen Meinungen umzugehen. Der Respekt gegenüber anderen Meinungen und das Aushalten der Meinungsvielfalt geht zunehmend verloren
  • Um gut streiten zu können ist es wichtig, lösungsorientiert in Diskurse zu gehen, einen klaren Streitgegenstand zu definieren. Dabei ist es wichtig den Streitgegenstand von einer persönlichen, normativen Ebene zu trennen
  • Zudem müssen – nach dem Vorbild des sportlichen Wettstreits – Rahmenbedingungen und Örtlichkeiten für einen Streit geschaffen werden. Für Unternehmen bedeutet dies klare Entscheidungsstrukturen zu etablieren, die für Transparenz sorgen
  • Weiterhin gilt es sich das Ziel eines Diskurses vor Augen zu halten. Ein Streit ist oft Teil eines Entwicklungsprozesses mit dem Ziel Lösungen zu finden; ihm wohnt also eine Perspektive inne. Eine institutionalisierte Streitkultur muss daher gewährleisten, Klarheit hinsichtlich der Perspektive zu schaffen, die Möglichkeit eröffnen Gemeinsamkeiten zu erkennen, Ziele festzulegen und Grenzen aufzuzeigen