Rückblick 25. Benediktbeurer Management-Gespräch

25. März 2011
Thema: „Was hält die Gesellschaft zusammen? Was steuert die Gesellschaft?“

Impulsgeber / Vorträge

Kardinal Prof. Dr. Reinhard Marx, Erzbischof München und Freising

Dr. Brigitte Mohn, Mitglied des Vorstands, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Dinner-Speech

Margret Suckale, BASF SE, Ludwigshafen am Rhein

 

Kernfragen

  • Was sind die Grundlagen unserer Gesellschaft? Wie können diese Grundlagen gefestigt und bewahrt werden?
  • Welche Herausforderungen gilt es zu meistern? Was wirkt sich negativ auf den inneren Zusammenhalt einer Gesellschaft aus?
  • Welche Rolle spielen Unternehmen und soziale Organisationen?

 

Zentrale Aussagen und Ergebnisse

  • „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ (Aristoteles)
  • Eine moderne Gesellschaft auf gemeinsame Ziele auszurichten stellt eine große Herausforderung und viel Arbeit dar. Die gemeinsamen Ziele der Gesellschaft müssen auch wiederum dem Einzelnen dienen
  • Eine Gesellschaft muss erarbeitet werden. Es ist kein natürlicher Prozess
  • Gesellschaft ist auf eine Beteiligung auf vielen Ebenen angewiesen. Alle Menschen können hierzu beitragen
  • Eine Gesellschaft wird nur dann akzeptiert, wenn möglichst viele Menschen – je nach ihren Möglichkeiten – die Chance haben, sich daran zu beteiligen

 

  • Da sich die Gesellschaft aus Individuen zusammensetzt, sind Spannungen vorprogrammiert:
    • Homogenität – Vielfalt
    • Gemeinwohl – Individualismus
    • Solidarität – Eigenverantwortung
    • In einer funktionierenden Gesellschaft muss es sich um ein positives Spannungsverhältnis handeln.
  • Die Gesellschaft steht vielen Herausforderungen gegenüber, die sie gemeinsam zu lösen versuchen sollte:
    • Zunehmend älter werdende Bevölkerung
    • Zunehmender Bedarf an Pflege und Versorgung
    • Höhere Staatsverschuldung
    • Zunahme der Gruppe mit niedrigem Einkommens- und Bildungsniveau
    • Verändertes kulturelles und soziales Gefüge
    • Stärker pluralistisch verortetes System
  • Faktoren für gesellschaftlichen Zusammenhalt – bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Individuen:
    • Leitbild einer verantwortlichen Freiheit
    • Akzeptanz von Vielfältigkeit
    • Demokratie – Demokratie braucht Tugenden
    • Teilhabe und Beteiligung der Individuen am gesellschaftlichen Leben – vor allem auch der sozial Benachteiligten
    • Bildung
  • Erarbeitung eines tragfähigen gesellschaftlichen Fundaments basierend auf der Demokratie und dem Grundgesetz und dem christlichen Menschenbild: Dialogfähigkeit, Respekt, Vertrauen und Offenheit für die Integration unterschiedlicher Interessen der Menschen mit verschiedener Herkunft

 

  • Chancengleichheit ist eine Illusion, aber Chancengerechtigkeit ist realistisch
  • Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Staat und gemeinnützigen Organisationen – Stichwort „Corporate Social Responisibility“
  • „Teilhabe schaffen und Engagement fördern“ ist das beispielsweise Ziel des Projekts BürgerForum Deutschland der Bertelsmann Stiftung
  • Vision: Chancengerechte, weltweite Gesellschaft (unter Partizipation von Gerechtigkeit und Freiheit)