Rückblick 45. Benediktbeurer Management Gespräche

8. April 2022

Thema „Nachfolgeplanung – Die Führung weitergeben?“

Impulsgeber/Vorträge

Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Walter Jauch, ehem. Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München

Dr. Stefan Oschmann, ehem. Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO von Merck KGaA

Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising

Kernfragen

  • Wie sollte eine vorausschauende Personalpolitik gestaltet sein?
  • Wie kann eine erfolgreiche Nachfolgeplanung gelingen?
  • Was sind die Erfolgsfaktoren einer gelungenen Nachfolgeplanung, was die Stolpersteine? Gibt es Erfolgsrezepte?
  • Was sind die Herausforderungen der Nachfolgeplanung für Profit-, Non-Profit-Unternehmen?

 

Zentrale Aussagen und Ergebnisse:

  • Die Nachfolge ist kein Ereignis, sondern ein Prozess, der systemische Voraussetzungen braucht
  • Der Nachfolgeprozess sollte schriftlich und situationsspezifisch festgelegt werden; mit der Nachfolgesuche sollte rechtzeitig begonnen werden
  • Das System der Nachfolgeplanung muss an die jeweilige Situation im Unternehmen angepasst sein
    • Die Wahl zwischen interner und externer Nachfolgeplanung ist unternehmensabhängig
    • Die Abwägung zwischen „Wandel“ oder „Kontinuität“
  • Talentorientierte Prozesse im Rahmen der Nachfolge sollten sich auf alle Mitarbeitenden beziehen
  • Die Auswahl der Nachfolge erfolgt nicht immer nach den Vorstellungen oder nach bestimmten Qualifikationen, auch die individuelle Persönlichkeit ist ausschlaggebend
  • Unternehmen mit agilen Organisationsstrukturen können besser und schneller – auch auf unterwartete Änderungen – reagieren
  • Neben der klassischen Nachfolgeplanung ist der Notfallplan für die Nachfolge ebenso wichtig
  • Voraussetzungen für eine gute Führungsweitergabe
    • Zwischen beiden Parteien sollte gegenseitiges Vertrauen vorhanden sein
    • Die Regeln für die Übergabe sollten im Vorfeld abgestimmt und die Aufgaben aufgeteilt werden
    • Dem Nachfolger muss es überlassen werden, eine eigene Meinung zu entwickeln, Vorgänger sollten die eigene Meinung nicht überstülpen
    • Vorgänger und Nachfolger sollten stets sachlich bleiben und nicht persönlich werden
    • Motto: „Wenn weg – dann weg“; Vorgänger sollte nur beratend zur Verfügung stehen, wenn der Bedarf vorhanden ist
    • Dauer der Übergabe ist ein entscheidender Faktor und sollte sich nicht zu lange ziehen
  • Vorteile der Unterstützung durch externe Personalberatung
    • Netzwerk zu Personen, die aktuell auf der Suche sind
    • Ansprache von Personen, an die im ersten Schritt nicht gedacht wurde
    • Ansprache von Personen, die selbst aufgrund von bestehenden Kooperationen/Partnerschaften nicht angesprochen werden könnten

 

Führungsverantwortung in Krisenzeiten:

  • Führungskraft sollte
    • Authentisch bleiben
    • Abwägungsprozesse verantwortungsvoll gestalten
    • Zu den Entscheidungen stehen
    • Fehler eingestehen und nach Lösungen suchen
    • Offenheit gegenüber den Mitarbeitenden und neuen Ansätzen zeigen
    • Hoffnung nicht verlieren, „es geht weiter, wenn auch anders“